Am gestrigen Samstag, den 03. November, fuhren vier Judoka der Kampfgemeinschaft „KIAI“ Darmstadt in das im Rheingau gelegene Geisenheim, Grund dafür war die diesjährige Hessische Einzelmeisterschaften der Männer.

Bis 73kg machte Lucas Wallmann den Auftakt, in einem spannenden Duell kämpfte der am Mittwoch 24 Jahre alt werdende, in einem wahren Schlagabtausch fast die komplette Kampfzeit von fünf Minuten. Leider passte Lucas kurz vor Schluss einen Moment nicht auf und geriet in einen Schulterwurf, des späteren drittplazierten und verlor dadurch. Keines Wegs entmutigt ging er in seinen nächsten Kampf, gegen den Bundesligisten aus Offenbach Sascha Puzik. Auch hier gestaltete sich der Kampf lange Zeit ausgeglichen, bis Lucas durch einen Konter während seines Wurfversuchs kontrolliert auf den kompletten Rücken fiel und damit leider Ippon (voller Punkt) verlor.

Ebenso bis 73kg kämpfte Andreas Höhl, das gerade mal siebzehn jährige Talent von Blau Gelb Darmstadt kämpfte das erste Mal auf der Landesmeisterschaft der Senioren. Mit seiner Bodenstärke und schnellen Beinkoordination machte er, in der mit 16 Teilnehmern qualitativ hochwertig besetzten Gewichtsklasse eine gute Figur. Insgesamt gewann Andreas von seinen fünf Kämpfen drei vorzeitig [Video 1] [Video 2] ;. Im Viertelfinale traf Andreas dann auf Adrian Boucheri aus Griesheim, gegen den er in der vergangen Landesliga Saison noch verlor. Andreas ging den Kampf taktisch klug eingestellt an, Anfang der zweiten Minute unterlief Boucheri, der auch in der Regionalliga für Griesheim startet, eine Schrittfehler gemacht. Den Andreas souverän mit einer großen Innensichel (O-Uchi-Gari) bestrafte, wofür er einen Waza-ari (halber Punkt) erhielt. Der weitere Kampf entwickelte sich hektisch, immer wieder probierte Boucheri seinen gefährlichen Ausheber anzusetzen, den Andreas – hoch konzentriert – ausweichen konnte und seinen Vorsprung über die Kampfzeit nach Hause brachte.

Somit stand Andreas im Halbfinale gegen Daniel Gleim, der für Wiesbaden in der Bundesliga startet. Dieser brachte Andreas in den Bodenkampf, wo er gegen Gleims Erfahrung das Nachsehen hatte durch einen Armhebel zur Aufgabe gezwungen wurde.

Dieser von Andreas erreichte dritte Platz stellt nicht desto trotz ein beachtlicher Erfolg für den jungen Kämpfer dar!

Es bleibt ein weinendes Auge, dass er die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft damit um einen Platz verfehlt hat.

Die anderen beiden Starter der KIAIs kämpften bis 90 kg. In einen in zwei Pools eingeteilten acht Teilnehmer starken Feld, musste Tobias Bauer den Anfang machen. Gegen Eckelmann, den Coach und Routinier des Bundesligisten JC Wiesbaden, machte er einen starken Auftritt, verlor allerding dennoch. Im zweiten Kampf traf Tobi auf den Regionalligist Kist aus Bad Homburg, der Ihn von Anfang an stark unter Druck setzte. Leider musste er sich auch hier geschlagen geben. Im letzten Poolkampf machte er die Niederlage des Vorkampfes wett. Bis eine Sekunde vor Ende der Kampfzeit dominierte Tobi den Kampf. Den sicheren Sieg krönte er in der letzten Sekunde und warf seinen Gegner durch einen Konter zum vollen Punkt auf die Matte. Leider reichte es nicht für die Qualifikation zum Halbfinale, Ergebnis, Platz 5.

Im anderen Pool startete Dominik Bauer. Auch er musste in seinen ersten Kampf gegen einen Bundesligist (Max Klyk) starten. Zum Verhängnis wurde Dominik der Reichweitenvorteil seines Gegners, während einer Kontertechnik Dominiks, die auf einen Wurf Klyks erfolgte wurde er mittels einer großen Innensichel erneut gekontert und verlor somit. In seinem zweiten Kampf gegen Peter Mack war der Kraftunterschied deutlich zusehen, Dominik, der normalerweise bis 81 kämpft, konnte keinen Griff für seine Spezialtechniken fassen und wurde aufgrund von Passivität zweimal bestraft. Welche nach fünf Minuten Kampfzeit, leider ohne jegliche weitere Wertung von beiden Kontrahenten gegen Ihn standen.
Im letzten Kampf konnte Dominik jedoch seinen Griff durchbringen und warf seinen Kontrahenten mit eine kleinen Innenrolle (Ko-Uchi-maki- komi) nach gerade einmal 30 Sekunden Ippon. Durch die Ergebnisse seines Pools konnte sich Dominik mit der besseren Unterbewertung für das Halbfinale gegen Eckelmann qualifizieren. Hier unterlag auch der jüngere der Bauer-brüder dem Bundesligaroutinier. Ein glücklicher dritter Platz für Dominik.

Fazit: Mit zwei dritten Plätzen und sehr guten Kämpfen, können die KIAIs sich durchaus in dem qualitativ hochwertigen Turnier sehen lassen.