Am vergangenen Mittwoch (20. Februar) spendeten einige Judoka der Kampfgemeinschaft „KIAI“ Darmstadt Blut. Die Gemeinschaft bestehend aus den Judoabteilungen des SV Darmstadt 1898 und dem SV Blau Gelb Darmstadt wollte nicht nur etwas Gutes tun, mit dem Wissen, dass dreiviertel der Bevölkerung in ihrem Leben, sei dies durch einen Unfall oder Krankheit, auf eine Blutspende angewiesen ist. Sondern ebenso ein Zeichen setzen: „leider wird in der Öffentlichkeit Judo wenig oder zum Teil falsch wahrgenommen.“ Judo ist ein Wettkampfsport und wie viele asiatische Kampfsportarten kann dieser sehr traditionell ausgeführt werden. Es werden Werte vermittelt wie: Disziplin, Hilfsbereitschaft aber auch Selbstbeherrschung und Mut. Das moderne Judo hat diese Inhalte natürlich noch, wobei die Kinder auf spielerische Art und Weise ein „Raufen und Rangeln nach Regeln“ lernen. Seit 1964 ist Judo olympisch, wodurch eine Vielzahl von Techniken von Wettkämpfern abgewandelt werden oder neue Methoden, Griffe und Techniken hinzukommen. Dabei ist das Ziel, den Gegner durch Anwenden einer Technik kontrolliert auf den Rücken zu werfen. Gelingt dies, gibt es die Wertung „Ippon“ und der Kampf ist gewonnen, fällt der Gegner beispielsweise nur auf die Seite, so gibt es einen halben Punkt und die Chance den Kampf im Boden zu beenden. Hier spritzt kein Blut!
Judo ist ein ganzheitlicher Sport bei dem nicht bloß Kraft gefragt ist, sondern auch Köpfchen. Zusätzlich kann Judo bis ins hohe Alter betrieben werden. Theodor Keppel ist ein Beispiel dazu. Der 66-jährige fährt regelmäßig auf Turniere in seiner Altersklasse und kann auf mehrere Medaillen bei Deutschen-, Europa-, und Weltmeisterschaften blicken. Aber auch junge Kämpfer können die Heiner Judoka aufweisen: Andreas Höhl ist nun das zweite Mal in Folge Süd-West-Deutscher Meister und fährt seit Jahren auf die Deutsche Meisterschaft, zusätzlich unterstützt er das Bundesligateam des 1. Judo-Club Rüsselsheim in der Gewichtsklasse bis 81 kg.
Im Team starten die Heiner-Männer ebenso. Allerdings zwei Ligen tiefer, im Judo kommt nach den zwei Bundesligen direkt die jeweilige Oberliga des Bundeslandes. Dort sind die KIAIs letztes Jahr Vizemeister geworden nachdem sie im Vorjahr aus der Landesliga ungeschlagen aufgestiegen sind. Wir haben hoffnungsvollen Nachwuchs, allerdings keine Sponsoren, die Fahrten quer durch Hessen müssen die Kämpfer selbst stemmen, sowie Judoanzüge etc. Judo ist eine Randsportart, oftmals gucken nicht mal 50 Personen beim Heimkampftag zu, am 13. April um 15.00 Uhr ist im Übrigen wieder einer! Um Trainingsutensilien aber auch neue Matten finanzieren zu können, ohne die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, richtet die KG seit 8 Jahren den Heinercup aus – ein in der Judoszene angesagtes international besuchtes Turnier, bei denen Vereine aus den Niederlanden oder Moldawien in die Halle am Bürgerpark Nord kommen. Bis zu 700 Teilnehmer werden sich an den zwei Tagen (18. & 19.05.2019) messen. In den Wochen davor wird unsere Webseite täglich zu hunderten besucht. Leider fehlt hier ebenso das vermehrte öffentliche Interesse, wie die politische Unterstützung. „Wir werden uns diesbezüglich in den nächsten Jahren besser aufstellen. Schließlich geht es um die Zukunft,“ so Dominik Bauer.
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