Endlich wieder Hessenmeisterschaften der Männer und Frauen!

Am 12. Juni 2022 fanden zum ersten mal seit 2019 die Hessischen Einzelmeisterschaften der Männer und Frauen statt. Mit von der Partie waren die drei Darmstädter Judoka Samuele Grosso, Luca Grund und Andreas Höhl. Während Andreas in den letzten Wochen schon in der Judo-Bundesliga seinen Weg zurück in das Wettkampfgeschehen finden konnte, war es der erste Wettkampf seit über zwei
Jahren für Luca und Samuele. Erfreulicherweise war das Feld geschmückt von ambitionierten und Leistungsstarken Teilnehmern. Unter ihnen waren einige Judoka die sich innerhalb der Corona Zeit von Jugendlichen zu herausfordernden Kontrahenten entwickelt haben. Besonders erfreulich war auch die Teilnahme einiger ukrainischer Judofreunde, die hier Zuflucht gefunden haben und in regionalen Vereinen aktiv mittrainieren.

Samuele startete in der Gewichtsklasse bis 66 kg. Hier musste er sich in seiner Auftaktbegegnung gegen den späteren zweitplatzierten Alexander Bimmermann geschlagen geben. Leider verlor er auch seinen zweiten Kampf und schied somit vorzeitig aus dem Turnier aus.

Eine Gewichtsklasse höher bis 73 kg ging Luca and den Start. Auch er musste sich in der ersten Begegnung gegen den erfahrenen Bundesliga-Athleten Leon Emig geschlagen geben. Davon lies Luca sich nicht unterkriegen und ging mit Blick nach vorne weiter in das Turnier. Hier gelang es ihm die nächsten zwei Begegnungen in der Trostrunde souverän zu gewinnen. Allerdings musste er sich nach
einer spannenden Partie in der vierten Begegnung geschlagen geben und schied somit ebenfalls vorzeitig aus.

Eine weitere Gewichtsklasse höher bis 81 kg startete der noch aus dem Jahre 2019 amtierende Hessenmeister Andreas. In seinem ersten Kampf gegen einen noch unerfahrenen Kontrahenten ließ er nichts anbrennen und gewann nach kurzer Zeit mit einem Uchi-mata (Innenschenkel Wurf). In seiner zweiten Begegnung stand er einem altem bekannten Athleten der HTG Bad Homburg gegenüber, mit dem er schon in der Jugend zusammen zu deutschen Meisterschaften gefahren ist.
Bereits in der ersten Minute gelang es Andreas seinen Gegner mit einem Uchi-mata unter Druck zu setzten, sodass er sich auf den Bauch retten musste. Diese Bodensituation lies sich Andreas nicht entgehen und drehte seinen Kontrahenten auf den Rücken, wo er ihn 20 Sekunden lang festhielt und sich somit den Sieg sicherte. Die dritte Begegnung spielte sich ähnlich ab. Hier schaffte es Andreas seinen Gegner auf die Seite zu werfen und ihn anschließend mit einem Sankaku-osae-gatame (Dreiecks­-Haltegriff) fest zu halten. Somit stand Andreas bereits im Finale gegen David Trippel, einer seiner Rüsselsheimer Mannschaftskollegen und Bruder des Zweitplatzierten der Olympischen Spiele 2021 Eduard Trippel. Die beiden lieferten sich eine spannende Partie, die untypischerweise hauptsächlich im Boden stattfand. Hier gelang es David sich aus vielseitigen Attacken von Andreas effektiv zu verteidigen.
Letzten Endes konnte Andreas, dem diese Begegnung sichtlich Spaß bereitete, seinen Gegner in einem Haltegriff fixieren. Andreas verteidigte somit seinen Titel als Hessenmeister. Des Weiteren sicherte er sich die Qualifikation für die deutschen Einzelmeisterschaften in zwei Wochen, die in Stuttgart ausgetragen werden.