Wer in der Nacht von Samstag auf Sonntag an der Fasaneriemauer in Kranichstein entlang gegangen ist, hat sich womöglich gefragt, ob der Löwe los ist oder Hui Buh im Wald spukt. Im Zuge der Judo-Safari von KIAI Darmstadt, die auf dem Gelände von Blau-Gelb stattfand, wurde in dieser Vollmondnacht eine kleinere Mutprobe für die „größeren übernachtenden Kinder“ durchgeführt.

Dabei hatten die 6 Nachtwachen der Kinder besonders viel Spaß, denn der Weg, der mit Knicklichtern beleuchtet war, hatte einige unheimliche Passagen. So verfing sich manch einer im Spinnennetz und fing laut an zu schreien, als es im Busch neben ihm raschelte und dann plötzlich der MP3-Löwe brüllte. Eine äußerst seltene Art, die nur in Darmstädter Wäldern in Vollmondnächten vorkommt. Wer fürchtet sich nicht, wenn man in der Dunkelheit verfolgt wird? Der einzige Lichtblick, der Wegweiser aus Knicklichtern und die für den Kreativteil gebastelten Laternen. Wer aber die 20 Minuten Spaziergang mutig durchstand, wurde am prasselnden Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows für einen anstrengenden Tag belohnt, bevor es in die Zelte zum mehr oder eigentlich weniger schlafen ging.

 
Den ganzen Samstag über haben die Judoka sich in verschiedenen Disziplinen in mehr oder weniger ernstgemeinten Spielen, welche aus Sprung-, Lauf-, Werf-, Kreativ- und natürlich einem Judoteil bestanden, gemessen. Nun schaute man Sonntagmorgen in verschlafene Gesichter, etwa die Hälfte der 50 Teilnehmer blieben über Nacht und damit zur Mutprobe.

Wichtig ist der Unterschied, dass es immer etwas Neues gibt. Der Nachwuchs der Judoabteilungen von SV Blau-Gelb Darmstadt und SV Darmstadt 98, aus der die Kampfgemeinschaft „KIAI“ besteht, will bespaßt werden, die Kleinen sind kritisch und verwöhnt. Das eingespielte Helferteam, bestehend aus Ann Cathrin Schmitt, Isabella Dietz, Dominik Bauer, Tobias Bauer, Lucas Wallmann, Andreas Müller und Lothar Zerull, hatte sich schon Ende Juni Gedanken über die 5 Disziplinen gemacht. Das unbeständige Wetter machte uns nur einen kleineren Strich durch die Rechnung, da wir zum Glück wieder einmal gut vorbereitet waren.

Im Laufen gab es einen Parcours, in dem man einen Ball über die gesamte Strecke auf den Händen balancieren musste. Kai Fleckenstein machte seine Trainer mit einer Zeit unter einer Minute nass. Beim Werfen war Gefühl gefragt. Wasserbomben mussten in unterschiedlich große Gefäße geworfen und so Punkte gesammelt werden. Aufgrund des unbeständigen Wetters konnte beim Springen nicht wie letztes Jahr auf die Wasserrutsche zurückgegriffen werden. Stattdessen ging es in die Sprunggrube, allerdings nicht zum normalen Springen. Aus dem Stand wurde soweit wie möglich gesprungen, mit einem Luftballon zwischen den Beinen. Platze der Luftballon, gab es keine Punkte.

Das letzte Spiel stellte die Judofähigkeiten unserer Nachwuchsjudoka unter Beweis. Vom Anzug des Gegners mussten in einer vorgegebenen Zeit so viele Wäscheklammern wie möglich gesammelt werden. Dabei war auch die eine oder andere sehr schöne Judotechnik, die aber keineswegs das Spiel beendete, sondern den Kampf in den Boden verlagerte. Als sich dann die Sonne tatsächlich einmal zeigte, konnte die Wasserrutsche dann doch noch als Belohnung für die motivierten Teilnehmer in Betrieb genommen werden.

Für nächstes Jahr rauchen nun schon wieder die Köpfe, damit die 4 – 16 jährigen sowie auch sämtliche Betreuer alle ihren Spaß daran haben werden und die Teilnehmerzahl vielleicht weiterhin getoppt werden kann. Aber bei einem kann man sich sicher sein: Die Wasserrutsche bekommt bestimmt wieder ihren festen Platz bei der Safari.

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