Sport verbindet uns – Japaner treffen deutsche Judoka in Darmstadt

 

Der deutsch-japanische Simultanaustausch der deutschen und japanischen Sportjugend findet in diesem Jahr zum 40. Mal statt. Seitdem erhalten Jugendliche beider Länder die Möglichkeit die jeweils andere Kultur kennen zu lernen. Im Rahmen des Austausches empfängt der Deutsche Judobund jährlich eine japanische Delegation. Zeitgleich reisen deutsche Judoka in das Land der aufgehenden Sonne. In diesem Jahr führt der SV Blau-Gelb Darmstadt die In-Maßnahme durch.

 

Große Augen machten die zehn Japaner als sie am vergangenen Samstag aus ihren Autos stiegen. Vor dem Vereinsheim des SV Blau-Gelb Darmstadt warteten rund 25 Personen auf die Gäste aus Fernost. Neben Vertretern des Vereins, des Hessischen Judoverbandes und der Stadt waren es vor allem die Gastfamilien die sich über die Ankunft ihrer Gäste freuten. „Der deutsch-japanische Simultanaustausch der deutschen und japanischen Sportjugend bietet eine einmalige Möglichkeit sich gegenseitig kennen zu lernen“, sagte der stellvertretende Bundesjugendleiter Moritz Belmann der die Japaner im Namen des Deutschen Judobundes in Darmstadt begrüßte. Dabei erzählte der 21-Jährige von seinen eigenen Erfahrungen rund um den Austausch. „Ich habe schon 2008 eine japanische Delegation in Deutschland begleitet und 2009 durfte ich selbst nach Japan reisen. Die Erlebnisse, welche ich damals gesammelt habe prägen mich noch heute. Ich fühle mich mit dem Land eng verbunden“, sagte Belmann. Dankende Worte fand auch Lothar Zerull. Der Ehrenpräsident des Hessischen Judoverbandes und langjähriger Abteilungsvorsitzender der Judoabteilung des SV Blau-Gelb unterstrich die Bedeutung des Besuches. „Es ist immer schön eine japanische Delegation hier in Darmstadt zu begrüßen. Durch unseren Sport gehört Japan zu unserem Alltag“, sagt Zerull.

Am Ende der Willkommensfeier kam für die zehn deutschen und japanischen Teilnehmer der spannendste Augenblick. Der deutsche Gruppenleiter Kay Schumacher verkündete die Aufteilung der Gastfamilien. Schnell fanden sich die Grüppchen zusammen und begannen sich auszutauschen. In den kommenden zweieinhalb Wochen wartete auf die Gäste aus Fernost ein Regionalprogramm rund um die deutsche Kultur. In der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der umliegenden Metropolregion Rhein-Main werden sie einige Aspekte deutscher Geschichte kennen lernen. In den Gastfamilien erhalten die Japaner einen unvergesslichen Einblick in den Alltag einer deutschen Familie.

Ein Höhepunkt des Programms fand am Tag nach der Willkommensfeier statt. Vor 16.500 Zuschauern empfing der Drittligist SV Darmstadt 98 den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach in der ersten Runde des DFB-Pokals. Bei bestem Wetter erlebten die Japaner den Sieg der Lilien, wie die Darmstädter genannt werden, gegen den haushohen Favoriten vom Niederrhein. „Für mich war es das erste Fußballspiel in einem Stadion. Es war unglaublich“, sagte ein japanischer Teilnehmer.

 

Moritz Bellmann