Beim jährlich in Pfungstadt ausgetragen Samurai- für die Männer und Geisha-Judoturnier für die Damen ging es am vergangenen Wochenende (10./11.03) heiß her. Aus der gesamten Bundesrepublik sind Judoka angereist, viele Kämpfer nutzen dieses Turnier zur Vorbereitung auf die Saison.
Auch die „KIAIs“ aus Darmstadt (Wettkampfgemeinschaft aus den Judoabteilungen der Vereine SV Darmstadt 98, SV Blau Gelb und SG Eiche) nutzten den kurzen Anfahrtsweg, um sich zum Teil mit Bundesligisten zu messen.
Den Anfang am frühen Morgen bildete Jorin Wolff (Bild), mit seinen gerade mal 11 Jahren rockte er im wahrsten Sinne des Wortes die mit 21 Teilnehmern stark besetzte Gewichtsklasse bis 40kg der U14. Bis ins Finale hatte der Kleine insgesamt gerade mal eine Minute Mattenzeit (Kampfzeit) für 4 Kämpfe. Alle hatte er vorher mit einem vollen Punkt (Ippon) beendet und dabei ein breitgefächertes Repertoire an Techniken gezeigt. Daniel Sudermann vom JC Sinn und amtierender Hessenmeister stoppte den Grüngurt. Bis in letzter Sekunde probierte Jorin den kleinsten möglichen Rückstand (Yuko) im Judo aufzuholen, musste dadurch offensiv kämpfen, wodurch er im letzten Moment der zwei Minuten Kampfzeit von seinen Gegner auf die Matte geschickt wurde. Silber für Jorin.
Weiter ging es gegen Mittag mit der U17. Hier hatten die KIAIs drei Starter: Can Özel und Eric Schumacher jeweils bis 55kg und Andreas Höhl bis 66kg. Eric und Can hatten beide ein sehr schweres erstes Los und mussten eine Niederlage einstecken. In der Trostrunde angekommen, konnte Can einen Rückstand nicht wett machen und schied leider aus.
Eric hingegen fand sein Glück nach dem ersten Kampf. Alessandro Engler setzte er mit einem Fußfeger so unter Druck, dass dieser in den Bodenkampf überging. Im Boden konnte sich Eric mit einer Würgetechnik durchsetzten. Mental aufgefrischt ging Eric in den nächsten Kampf, hier musste er sich nach einiger Zeit geschlagen geben.
Andreas Höhl kämpfte an diesem Wochenende zum ersten Mal bis 66kg und zeigte sich von seiner besten Seite. Im ersten Kampf setzte er Michel Kozina aus Frankfurt im Boden so zu, dass dieser aufgeben musste. Auch im zweiten Kampf behielt Andreas wieder im Boden die Oberhand. Im dritten Kampf und somit das Halbfinale der mit 16 Teilnehmern besetzten bis 66kg Klasse verlor Andi gegen den späteren Sieger Ansgar Böttger über die volle Zeit. Im Kampf um Platz 3 wollte der Blaugurtträger alles klar machen. Erster Ansatz, halber Punkt (Waza-ari) und ab in den Bodenkampf, den er gewann. Bronze für Andreas Höhl.
Bei den Männern bis 60kg startete erstmals Marius Schmitt. Der Altersklassenwechsel ist erfahrungsgemäß steinig und schwer, wenn man dann noch Los Pech hat, kann es manchmal deprimierend sein. Mit viel Elan und Mut ging Marius in den ersten und zweiten Kampf, musste leider aber Lehrgeld bezahlen.
Bis 73kg hatte Lucas Wallmann (Bild rechts) einen guten Tag erwischt. In der mit nur 7 Startern quantitativ, aber nicht qualitativ am geringsten besetzten Gewichtsklasse konnte Lucas zeigen, dass sein Trainingsfleiß sich bezahlt macht. Nach 2 gewonnen Kämpfen musste er sich lediglich im Poolfinale dem Bundesligisten Lucas Sonne geschlagen geben. Im Halbfinale konnte er es nach einem Rückstand tatsächlich möglich machen und den Kampf noch wenden. Mit einem, der Laie würde „Beinsteller“ sagen, machte er den vollen Punkt und durfte im Finale wiederum gegen Lucas Sonne antreten. Auch hier unterlag er diesem – freut sich aber über einen 2.Platz
Bis 81kg schaffte es Heiko Jentsch nach einem schnellen Sieg und zwei Niederlagen nicht, sich auf das Treppchen zu fighten. Genauso wie Tobias Bauer bis 90kg, der ausgerechnet Vereinskollegen Andreas Müller auf den Weg zum Platz 7 in den letzten 20 Sekunden des Kampfes ausscheiden ließ. Das Siegerpodest in diesen beiden Gewichtsklassen machten Bundesliga- und Regionalligakämpfer unter sich aus, so dass auch Theodor Keppel, der „alte Hase“ der KIAIs, mit seinen fast 60 Jahren nach 3 Kämpfen, von denen er einen souverän für sich entscheiden konnte, sich in die mittlerweile draußen herrschende Dunkelheit verabschiedete.
Am Sonntag starteten dann die Damen.
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